33: Von der Fischbachalm nach Kufstein
Aktualisiert: 29. Juli 2021
Heute war sehr früh Aufstehen angesagt: 6 Uhr 30 Frühstück und Start 7 Uhr - um den Gewittern ab ca. 15 Uhr zu entgehen. Das Wetter war in der Früh - zu unserer positiven Überraschung - sehr schön -also geht's pünktlich los.

Der Weg führte am Anfang leicht aufsteigend weiter ins Kaiserbachtal hinein bis er dann in einen stark ansteigenden Serpentinenweg mündete.
Gleich in der Früh konnte ich den extrem schwierigen Edelweiss-Parcour bravourös meistern - ich war also für den Wilden Kaiser perfekt vorbereitet.

Ich hab ja schon auf die Wegschilderkultur in Tirol hingewiesen und auch heute wieder ein sehr einfühlsames Beispiel für Schilder für Personen mit eingeschränkter Sehstärke gefunden.

Dieser Hinweis in Schriftgröße Arial 536 ist auch von der Spitze des Wilden Kaisers noch zu erkennen.
Auf dem letzten Stück vor der Stripsenjochhütte konnte man die Wildheit des Kaisers schon deutlich erkennen und einige schwarz markierte Steige führten direkt in die Felswände. Auch unser Weg wurde steiler und führte entlang dieser Felswände.

Wie ihr sehen könnt, bin ich immer sehr vorsichtig auf der Bergseite des Weges gegangen.

An der Stelle ein herzliches Danke an Sabine W. - sie hat auf der Strecke einige Fotos von mir gemacht mit dem Kommentar: "Damit du endlich einmal gscheite Fotos von dir auf dem Blog hast" - die leicht mitschwingende Kritik an der Qualität meiner Selfies hab ich natürlich höflich überhört
Gegen 9 Uhr haben wir bereits die Stripsenjochhütte erreicht - den höchsten Punkt unserer heutigen Wanderung. Von da begann der lange Abstieg Richtung Kufstein.
Nach weiteren 1 3/4 Stunden erreichten wir das Hans Berger Haus und an der Stelle möchte ich den gut entwickelten öffentlichen Verkehr für Wanderer in Tirol hervorheben.

Diese Haltestelle mit herrlichem Blick auf den Wilden Kaiser wurde sogar an einer Stelle errichtet, wo es nicht einmal eine Straße gab.
Faktisch die Nachbarhütte vom Hans Berger Haus ist das Anton Karg Haus, das wir nach einer weiteren Viertel Stunde erreichten. Da das eine ein Naturfreundehaus ist und das andere vom Alpenverein wollten wir uns natürlich politisch korrekt verhalten und sind bei beiden eingekehrt. Bei der Gelegenheit muss ich meine lobenden Worte über die Corona-Disziplin der Tiroler Gaststätten wieder korrigieren. Die Anzahl unserer 3G-Prüfungen ist - vorsichtig formuliert - stark zurückgegangen und wir wurden auch mit sehr kräftig formulierter Skepsis gegenüber den bisherigen Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung konfrontiert.
Weniger als eine Stunde vor Kufstein haben wir festgestellt, dass das Gewitter in den nächsten Stunden nicht kommt und sind gemäß der "Lasse keinen Wirten aus"-Regel beim Gasthof Pfandlhof für ein Mehlspeiserl eingekehrt.
In Kufstein sind wir dann noch bis zum Bahnhof gewandert und haben uns dabei über etwas eigenartigen Geschmack gewundert.

Von dort sind wir dann mit dem Zug bis Hofgarten Berglift gefahren. Das zeigt unter anderem die Tourismus-Orientierung von Tirol, dass der Zug nicht im Ort Hopfgarten, aber eben beim Berglift stehenbleibt. Zum Thema Tourismus-Orientierung auch noch eine linguistische Rätselfrage: "Was ist ein Boarfock?" (Zur Schreibweise gibt es unterschiedliche Sichtweisen)

In einem Lokal beim Bahnhof haben wir Heidi und die Ludwig (Babyhund von Heidi) getroffen und sind zum Bauernhof von Sabine gefahren.

Ein köstliches Abendessen am Bauernhof, nette Gespräche und das ein oder andere Glaserl Wein haben den Tag sehr nett ausklingen lassen.