20: Von Liezen nach Sallaberg bei Irdning
Kurzfassung: Herrliche Wanderung mit speziellen Alm-Erfahrungen.
Heute Früh war ich mir zuerst gar nicht sicher, wo es in diesem Hotel überhaupt einen Frühstücksraum gibt aber da hab ich mich getäuscht. Es hat sogar einen netten Raum mit persönlicher Bedienung gegeben, wodurch ich dann wieder etwas versöhnt mit dem Hotel war.
Um 9 Uhr 15 ging es los, da mein heutiger Gast um 9 Uhr 26 mit dem Zug ankommen soll. Pünktlich um 9 Uhr 28 war ich noch vor dem Zug dort ...

... und Georg ist extra aus Wien gekommen, um 1 1/2 Tage mit mir mit zu gehen.
Nachdem wir aus der Stadt draußen waren sind wir gleich zu einem Wiesenweg gekommen, der nicht sofort als Weg erkennbar war. Ein Einheimischer hat uns dann bestätigt, dass wir schon richtig sind. Der Weg war dann doch recht ursprünglich und nach einiger Zeit wurden wir durch einen quer zum Weg verlaufenden Stacheldraht gestoppt. Aber nur kurz.

Über Waldwege und Forststraßen ging es dann bergauf und nach ein oder zwei kleinen Wegkorrekturen, haben wir die erste Pause gemacht .

Dabei haben wir sogar einen Habicht gesehen, den wir zuerst für einen Adler gehalten haben. Kurz nach unserer ersten Pause kamen wir zur Oberkogler Alm und da man keine Gelegenheit auslassen darf, sind wir dort eingekehrt. Es war einfach urgemütlich und wir sind ein bisschen hängen geblieben. Als Georg dann zur Hüttenwirtin gesagt hat: "Wir bleiben für immer hier", hat sie zuerst ein bisserl nervös geschaut aber es dann letztendlich als Lob verstanden uns sich ein bisschen zu uns gesetzt, um mir uns zu plaudern (und ein bisschen zu checken, ob wir eh nicht verrückt sind).
Bei der Burgruine Wolkenstein haben wir dann erneut kurz pausiert und den herrlichen Ausblick genossen.

Und weil wir gerade im Flow waren, mussten wir natürlich auch bei der Eselranch einkehren. Am Anfang war dort nur ein Gast und Selbstbedienung bei einem Eiskasten. Wir nehmen uns also ein Getränk, um dann gleich wieder zu gehen.
Doch dann kam Herbert - der Besitzer der Eselranch und lud uns gleich einmal auf ein Schnapsel ein. Und noch eins und noch eins. Ich hab noch nie einen großzügigeren Wirten erlebt, der noch dazu ein sehr sympathischer und weiser Mann war.
Neben Esel und Lamas gab es dort auch Ziegen, die ziemlich geräuschvoll durch die Gegend gedüst sind und nach einiger Zeit lautstark ihre Rückkehr ins Gehege gefordert haben.

Wir haben auch dort ziemlich lange das Leben und das Jetzt genossen und ich kann nur jedem empfehlen, einmal bei Herbert vorbei zu schauen, obwohl er jetzt nur mehr seltener vor Ort anzutreffen ist, da er seit kurzem in Pension ist.

Der Linke ist Herbert.
Da wir vom vielen Philosophieren natürlich hungrig waren, mussten wir noch kurz beim Wirtshaus in Wörschach vorbei schauen, weil bis zu unserer Unterkunft gab es keine weiteren Labestationen mehr - schade, eigentlich.
Auf einem sehr schönen Waldweg auf der anderen Seite der Enns hab ich dann von Georg Nachhilfeunterricht in Baumerkennung bekommen - er kennt sich da wirklich aus. Kirschbäume erkenn ich schon ziemlich gut wenn Kirschen drauf sind.
In unserem sehr schönen Quartier - dem Ortnerhof - angekommen, haben wir den Chef des Hauses gefragt, ob wir noch zu einem Badesee kommen. Er war so nett und hat uns hingefahren und das Schwimmen war wirklich ein Traum.

(Auf meinen Füßen könnt ihr einige Pflaster erkennen, ich schreibe also nicht nur Geschichten, ich gehe wirklich)
Auf der Terrasse des Ortnerhofs haben wir noch den Abend bei einem Getränk, tiefsinnigen Gesprächen und dem Blick auf den Grimming ausklingen lassen ...

... bevor wir uns natürlich das Halbfinale angeschaut haben.
