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14: Vom Schiestlhaus über den Hochschwab zur Sonnschienhütte

Kurzversion: Alpinwanderung mit Selbsterfahrung und Hygiene-Herausforderungen.



Das Schiestlhaus ist zwar cool, hatte aber ein Wassermangel-Problem und es gab kein Fließwasser - nirgends. Am Abend geht das ja noch irgendwie, aber in der Früh merkt man dann schon, wofür man überall Wasser benötigt.


Da heute ein Wetterwechsel angesagt ist gilt es herauszufinden, ob die heutige Tour möglich ist, da sie die ersten drei Stunden durch alpines Gelände führt. Mir ist gestern schon ein Gast aufgefallen, der hier offensichtlich öfter ist und sehr erfahren wirkt. Es ist - der Doktor - und er versichert mir, dass ich den Weg gehen kann, wenn ich gleich aufbreche. Und sobald ich bei der Häuselalm bin, brauch ich mir wegen dem Wetter keine Sorgen mehr zu machen.


Also geht es diesmal schon um 3/4 7 (gell, da schaust, Peter) los und gleich die erste Etappe ist der Gipfel des Hochschwab - immerhin 2.277 Meter hoch.


Auch wenn es auf dem Foto so aussieht - ich hab in der Früh noch nichts getrunken - das ist der Höhenrausch.


Von dort beginnt dann der lange Abstieg am Rücken des Hochschwabs. In der ersten halben Stunde hab ich mir noch gedacht: nach dem gestrigen Sturm hab ich's heute eh gut erwischt. Und dann kam das erste Nebelfeld. Und wenn man dann auf über 2.000 Meter auf einem unbekannten Weg im Nebel geht - dann starten im Kopf die verschiedensten Filme und du musst dich deinen Ängsten stellen.


Nach ca. 2 1/2 Stunden hab ich Wanderer überholt, die mehr als eine Stunde vor mir gestartet sind - also dürfte ich doch etwas schnelleren Schritts unterwegs gewesen sein. Wie dann die ersten Latschen am Wegrand aufgetaucht sind, wusste ich, dass der schwierigste Teil bald vorbei ist.


Und siehe da, eine Stunde später hab ich die Häuselalm (ein Marketing-technisch eher ungünstiger Name) erreicht und erleichtert einen gespritzten Apfelsaft getrunken. Das nächste Bild zeigt die deutlich verschärften Corona-Regeln auf der Alm.


(Gott sei Dank war ich geschneuzt, weil mit gewaschen und gekamplt hats gerade nicht so gut ausgeschaut)


Zu meinem heutigen Ziel - der Sonnschienhütte - war es jetzt nicht mehr weit und daher hab ich noch einen kurzen Abstecher zum Sackwiesensee gemacht.



Da kein Mensch dort war, hab ich meinen Hygiene-Rückstand zumindest teilweise behoben und war überrascht, dass das Wasser doch deutliche Plusgrade aufwies.


Ich war dann schon zwischen 11 und 12 Uhr bei meinem heutigen Ziel, aber wie immer bei den Hütten durfte man erst ab 18 Uhr ins Zimmer.


Ich bin daher erst einmal vier Stunden auf der Terrasse versumpert - ohne etwas zu Lesen und natürlich ohne Handy-Empfang. Dann sind Schritt für Schritt die übrigen Gäste eingetrudelt - und je später es wurde, desto nasser waren die Neuankömmlinge, denn mittlerweile war der Wetterumschwung voll in Gange.


Neben zwei Wanderergruppen waren auch noch zwei Einzelpersonen, die - wie sich später herausstellte - ebenfalls den Nordalpenweg gehen, allerdings nicht auf einmal, sondern in Teilstücken. Nach dem Abendessen hat der Hüttenwirt dann zu uns drei Einzelkämpfern gesagt. Wir können für uns drei zwei Zimmer haben. Wie wir uns das aufteilen, ist unsere Sache. Da wir uns nicht wirklich kannten, ist das natürlich eine gruppendynamische Herausforderung.


Der Kollege aus Tirol hat dann das Los als salomonische Lösung vorgeschlagen. Es gab zur Auswahl: man konnte allein in einem Zimmer mit etwas zu kleinen Betten schlafen oder zu zweit im anderen Zimmer. Der Tiroler Kollege hat das Einzelzimmer gezogen und wir anderen beiden waren dann in einem 4 bis 5-Bett-Zimmer (beide natürlich geimpft).



Frank - so heisst mein Zimmergenosse - und ich haben dann noch ein wenig geplaudert und sind dann rechtzeitig vor der Nachtruhe schlafen gegangen.






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