13: Von Seewiesen zum Schiestlhaus am Hochschwab
Fazit: Heiße Bergauf-Wanderung und coole Hütte.
In der Früh war meine Wäsche schon trocken und das Frühstück fertig - Regina, die Chefin des Hauses ist wirklich ein Musterbeispiel für gelebte Gastfreundschaft (wenn ihr also in Seewiesen übernachten wollt, dann im Seeberghof).
Um 3/4 8 ging es los. Das Bild zeigt das beeindrickende Tal, das ich durchqueren muss, um auf den Hochschwab zu kommen.

Der Weg geht am Anfang recht flach in das Tal hinein. Hab ich schon erwähnt, dass mir Bremsen ziemlich auf den Wecker gehen. Kaum bist du einmal kurz im Schatten umschwirren dich die Dinger um zuzubeißen. Ich hab heute schon mindestens vier erschlagen und trotzdem hat mich eine blutig gebissen. So viele Tierarten sterben aus, aber die die aussterben sollten, bleiben ( und beißen mich weiter).
Das folgende Bild zeigt das Franzosenkreuz und erinnert an irgendeine napoleonische Schlacht.

Ich habe es als Erinnerung an das Ausscheiden der Franzosen bei der EM ausgewählt.
Nach einem durchaus knackigen Bergauf-Teil ist der Weg wieder etwas flacher verlaufen und eigentlich müsste bald die erste Hütte kommen.

Der Anblick war noch keine echte Erleichterung - warum ist die noch so weit oben?
Letztendlich hab ich die Voisthalerhütte erreicht und gleich einen wichtigen Auftrag erledigt: ich sollte nämlich einen Brief von Regina an Maja, die Voisthaler Hüttenwirtin übergeben, was ich auch gemacht habe. Also wenn ich einmal etwas leiser treten möchte, als Briefträger bin ich ein Naturtalent.
Nach der Hütte ging es vorerst flach dahin, es gab aber immer wieder kleinere Schneefelder zu durchqueren.

Ich hab sogar ein Murmeltier gesehen. Dann ging es in den Graf Meran Steig, der ziemlich steil war und sogar ein paar harmlose Klettereinlagen erforderte. In der prallen Sonne zu Mittag ohne Schatten war das durchaus eine Herausforderung.
Ganz oben ist es dann wieder flacher und wiesiger geworden. Als ich wieder einmal nach der für heute finalen Hütte schaute, hab ich einen Steinbock gesehen. Vorsichtig, wie ich bin, hab ich mich natürlich mental bereits auf eine Steinbock-Attacke eingestellt: Rucksack nach vorne und Stecken bereit halten. Aber dann war da noch einer und noch einer und ... eine ganze Herde von Steinböcken und nich solche mit den Spielzeughörnern - nein die mit den grooooßen Hörnern.
Wie kämpft man mit einer ganzen Herde von Steinböcken? Gott sei Dank war ich Ihnen ziemlich egal und ich bin unbehelligt vorbeigekommen. Aus einiger Entfernung hab ich dann sogar ein Foto gewagt.

Die hellbraunen Flecken sind die Steinböcke.
Als ich mir schon sicher war, dass es die Hütte gar nicht gibt, ist sie doch noch aufgetaucht und wie ich dann drinnen war, konnte ich feststellen, dass die Hütte erfrischend anders war, eine coole Hütte - sogar mit Weinkarte.

Hüttenparty ist es auch hier keine geworden, aber dafür konnten wir das Match Deutschland-England sehen und ich war faktisch live dabei, wie England die Deutschen heim geschickt hat.
Übernachtet hab ich übrigens in der Wäschekammer - das war das einzig mögliche Einzelzimmer. Aber es war eh ein Bett drinnen und abgesehen vom ziemlich pfeiffenden Wind hab ich gut geschlafen.
